ADHS - alles zu seiner Zeit
Unruhe und Nervosität sind Resultate verschiedener Ursachen. Eine Veränderung im privaten Umfeld kann dazu führen, dass Kinder und Jugendliche sich nicht mehr wohl fühlen und auch viele Erwachsene haben Probleme Veränderungen zu akzeptieren, die nicht von ihnen gesteuert wurden.
Erst wenn Unruhe, Aggressivität und Konzentrationsprobleme auch nach mehr als sechs Monaten nicht nachlassen, sollte ADHS als mögliche Ursache ins Auge gefasst werden. Fachärzte und geschulte Therapeuten stellen keine voreiligen Diagnosen und sie beobachten den Betroffenen auch zusammen mit seinem Umfeld über einen längeren Zeitraum, um eine gesicherte Aussage treffen zu können.Schon in dieser Phase helfen einfach umzusetzende Maßnahmen dabei den Alltag stressfreier zu gestalten.
Feste Regeln helfen nicht nur Kindern ihre Aufgaben zu bewältigen, sondern sie unterstützen auch Erwachsene in ihrem Alltag. Verbesserungen, die durch Verhaltenstherapien erzielt werden, greifen nicht sofort und nur wer hartnäckig bleibt und Rückschläge verarbeiten kann, wird langfristige Erfolge verbuchen können. Wenn die Reize im Gehirn nicht richtig gefiltert werden und jede Ablenkung dazu führt, dass die Konzentration dahin ist, braucht es feste Abläufe und Regeln, die immer eingehalten werden müssen.
Der Alltag braucht Struktur
Kindern, die morgens nur schwer wach werden, gönnen die Eltern gern eine halbe Stunde mehr, weil so Streß vermieden werden kann. Bei ADHS-Patienten muss diese zusätzliche Zeit fest eingeplant werden, denn am Frühstückstisch gibt es unzählige Ablenkungen und Druck führt schnell zu einer angespannten Stimmung.
Das "Trödeln" ist keine Absicht, sondern einfach ein Resultat der Reizüberflutung und die Betroffenen fühlen sich schlecht, weil sie Anforderungen nicht gerecht werden können, die für andere
offenbar kein Problem darstellen.
Dem Tagesablauf einen festen Rahmen zu geben, der auch zeitlich möglichst eingehalten wird, kann erste Verbesserungen bringen. Mögliche Störquellen werden einfach entfernt oder vermieden, wenn
konzentriert gearbeitet werden soll.
Telefon und Fernseher sind Faktoren, die häufig als extrem ablenkend empfunden werden und der Arbeitsplatz vor dem Fenster sorgt ebenfalls für Ablenkung, die vermieden werden kann. Durch solch kleine Maßnahmen wird der Alltag für Betroffene und deren Umfeld stressfreier und damit entsteht auch weniger Konfliktpotenzial. Geschulte Fachärzte und Therapeuten liefern für den Umgang mit ADHS im Alltag unterschiedliche Hilfestellungen und nicht jede Maßnahme ist im Einzelfall die ideale Lösung. Zeit ist daher ein wichtiger Faktor, damit die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung nicht den Alltag bestimmt und das Leben für Betroffene und deren Familien wieder positive Aspekte entwickeln kann.