Augen auf beim Gebrauchtwagenkauf - Die beliebtesten Betrugsmaschen
Beim Autokauf spielen Emotionen eine große Rolle. Die einen wünschen sich Luxuskarossen, die das Budget sprengen würden und andere wollen einfach nur sicher von A nach B gelangen. In beiden Fällen können Gebrauchtwagen die Wünsche erfüllen, doch nicht jeder Händler arbeitet mit seriösen Mitteln. Die Betrüger lassen sich nur entlarven, wenn man als potenzieller Käufer ruhig bleibt und die Fakten neutral betrachtet. Hier haben wir ein paar der häufigsten Betrugsmaschen beim Gebrauchtwagenkauf zusammengetragen:
Kasse mit Vorkasse
Nachdem ein passender Wagen gefunden wurde, wird der Verkäufer kontaktiert. Dieser gibt an, derzeit in England zu weilen, den Wagen aber gern mit dem Schiff zum Kaufinteressenten bringen zu lassen. Dafür muss nur die Hälfte des Kaufpreises überwiesen werden und der Verkäufer übernimmt die Kosten für die Einfuhr des Fahrzeugs komplett selbst. Sogar Kopien von Fahrzeugpapieren und Ausweis werden sofort per Email zugesendet, damit der Käufer sich davon überzeugen kann, dass der Anbieter der rechtmäßige Besitzer des Wagens ist. Nachdem die vereinbarte Summe überwiesen wurde, hört der Kaufinteressent natürlich nie mehr etwas vom angeblichen Verkäufer und das Geld wurde längst im Ausland abgehoben. Diese Masche mit der Vorkasse wird gern bei Gebrauchtwagen der Mittel- und Oberklasse genutzt und vor allem bei Kaufsummen um die 10.000.- Euro finden die Betrüger immer wieder gutgläubige Käufer, die auf ein echtes Schnäppchen hoffen.
Die Garantiemasche
Händler, die in Deutschland einen Gebrauchtwagen verkaufen, müssen für mindestens ein Jahr Garantie gewähren. Diese Regelung ist vielen Käufern aber nicht bekannt und daher nutzen sie das Angebot des Händlers, der für 50.- Euro monatlich eine angeblich umfassende Gebrauchtwagengarantie gewährt. Im Regelfall werden im Kleingedruckten allerdings Reparaturen an Verschleißteilen von der Garantie ausgeschlossen und alle anderen Reparaturen werden bestenfalls zur Hälfte durch die Garantie abgedeckt. Der Käufer liest die mehrseitigen Verträge meist nicht komplett und er wähnt sich im finanziellen Vorteil, doch im Schadensfall erhält er außer Ärger nicht viel und bleibt auf den Kosten sitzen.
Versteckter Garantieverlust
Gebrauchte, die weniger als 5.000.- Euro kosten, sind für Händler eine unsichere Angelegenheit, denn sie sind meist technisch nicht mehr perfekt und viele Verschleißteile müssen innerhalb der nächsten 20.000 Kilometer gewechselt werden. Daher nutzen viele gewerbliche Verkäufer die Möglichkeit ihre Gebrauchtwagen einfach privat anzubieten. Sie locken Käufer mit einem geringeren Preis als im gewerblichen Angebot ausgewiesen wurde und auf diese Weise erhalten sie meist schnell einen Zuschlag. Allerdings kann ein privater Verkäufer die Sachmängelhaftung nahezu komplett ausschließen und damit spart sich der Verkäufer im Schadenfall die Reparaturkosten. Wer einen möglichst zuverlässigen Wagen für sein Geld haben möchte, sollte entweder einen Fachmann zur Besichtigung mitnehmen oder nicht auf den Ausschluss der Sachmängelhaftung eingehen und dafür lieber ein paar hundert Euro mehr investieren.